Durch den 1. Weltkrieg war der Lokomotivbestand der Belgischen Staatsbahnen (EB) stark dezimiert. So bestellte man am 13.12.1919 bei der American Locomotive Company (ALCo) und der Baldwin Locomotive Works jeweils 75 Lokomotiven mit der Achsanordnung 140. Am Heiligabend erhielten die beiden amerikanischen Lokomotivfabriken die Konstruktionsunterlagen übersandt und bereits am 1.3.1920 wurde die erste Maschine fertiggestellt (Foto rechts oben).
Sie hatten ein durch und durch amerikanisches Design, lediglich Führerstand und Tender wurden in belgischer Bauart ausgeführt. Diese Lokomotiven wurden sowohl im Güter-, als auch im Personenverkehr eingesetzt und waren für 16°-Kurven und eine maximale Steigung von 3,3 Prozent ausgelegt.
Die Maschinen beider Hersteller waren baugleich, lediglich bei der Heizfläche des Kessels gab es geringe Unterschiede. Die Lokomotiven der ALCo bekamen die Nummer 5201 - 5275, die von Baldwin 5276 - 5350.
Die Klassenbezeichnung Type 38 wurde auch nach der Umwandlung der EB in die SNCB beibehalten. 1931 und 1946 erfolgten jedoch Umnummerierungen der Maschinen, wobei diese Nummern ab 3801, später ab 38.001 bekamen. Viele Exemplare waren bis in die 1950er Jahre im Einsatz. Einige davon dürften bis zum Ende des Dampfbetriebes in Belgien überlebt haben.
Da diese Lokomotiven aber nicht ausreichten, bestellte man 1921 bei einer britischen Lokomotivfabrik 200 weitere ähnliche 140-Dampfloks, die Maschinen der EB Type 37.
Datenblatt
Das Datenblatt stammt aus dem Bildarchiv der ETH Zürich, eine höhere Auflösung finden Sie hier.
Quellen
Railway and Locomotive Engineering, New York, April 1920
Railway Mechanical Engineer, New York, Mai 1920
Weblinks
https://www.steamlocomotive.com/locobase.php?country=Belgium&wheel=2-8-0&railroad=nrob#5045