PLMA Beyer-Garratt-Lokomotiven

1931 entschied sich die PLM réseau d'Algérie (PLMA) Beyer-Garratt-Lokomotiven einzusetzen. Bei der Bauart Garratt sind zwei separate Triebwerkseinheiten durch einen Brückenrahmen, der Dampfkessel und Führerstand trägt, verbunden. Diese Konstruktion geht auf den Ingenieur Herbert William Garratt zurück, der zusammen mit der Firma Beyer, Peacock & Co. Ltd. in Manchester diese Bauart entwickelte. Diese Bauart war vor allem in Afrika, Asien, Australien und Brasilien weit verbreitet, war aber auch in Spanien zu finden. Die größten Garratts waren in Australien und Uganda im Einsatz.

241-142.YAT

Für die ins Landesinnere führende Schmalspurstrecke von Blidah nach Djelfa am Fuss der Atlas Berge baute die Societe Franco-Belge 1931 unter einer Beyer-Peacock-Lizenz vier 241-142 Maschinen (Bild rechts oben). 1934 errechnete man, dass man mit diesen Lokomotiven rund 17 % Brennstoff einsparen konnte, gegenüber früher verwendeten konventionellen Dampflokomotiven. Diese Loks waren bis in die 1960er Jahre im Einsatz, bevor sie durch Diesellokomotiven abgelöst wurden.

231-132.AT und 231-132.BT

1932 lieferte Franco-Belge einen Prototyp (AT) einer 231-132 Beyer-Garratt für die normalspurige Hauptstrecke zwischen Algier und Oran. Aufgrund des erfolgreichen Einsatzes schaffte man 1936 zwölf weitere Maschinen dieser Baureihe mit leichten Änderungen an (BT). Zwischen 1937 und 1940 folgten 17 weitere Exemplare. Die erfolgreichen Lokomotiven waren bis 1951 im Einsatz und wurden im Zuge des algerischen Unabhängigkeitskrieges außer Dienst gestellt. Bei einer Testfahrt zwischen Paris und Calais in Frankreich erreichte eine dieser Lokomotiven eine Geschwindigkeit von 132 Stundenkilometern - ein Rekord für alle jemals gebauten Beyer-Garratt-Lokomotiven bzw. Gelenklokomotiven überhaupt.