Auf der Weltausstellung 1897 in Brüssel stellten die Belgischen Staatsbahnen erstmals ihre neuen hölzernen Fernschnellzugwagen vor. Nicht nur der Wagenkasten war aus Holz, sondern auch das Untergestell bestand aus hölzernen Rahmenwangen aus Eiche die nur durch Stahlblech verstärkt waren. Die Wagen, die von Baume & Marpent gebaut wurden, hatten zweiachsige Drehgestelle und waren 15570 mm lang (Bild rechts oben).
Boden und Dach waren aus Kiefer und die Außenverkleidung aus Teakholz. Türrahmen aus massiven Mahagoni enthielten Türen aus Ahorn in der 1. Klasse und Kiefer in der 2. Klasse. Die Fußböden in der 1. Klasse hatte zudem Teppichboden, die in der 2. Klasse einen Boden aus Kokosfasermatten. Die Wagen waren alle mit Gasbeleuchtung und Dampfheizung mit einzeln regelbaren Heizkörpern ausgestattet. Auch die Toiletten waren, je nach Klasse, mit Mahagoni bzw. Kiefer ausgestattet.
Das verwendete Material der Wägen dämpfte zudem wunderbar die Rollgeräusche und isolierte ideal gegen Hitze und Kälte. Die Wagen waren damit auch sehr leicht, wodurch keine besonders zugkräftigen Lokomotiven eingesetzt werden mussten, was wiederum die Kosten senkte.
Im Laufe der Zeit gab es leicht unterschiedliche Baureihen. Das Bild rechts unten zeigt einen 1899 gebauten Schnellzugwagen. Die ersten Ganzmetallwagen wurden erst in den 1920er Jahren eingeführt.
Quellen
The Boys' Book of Railways, J.R.Howden, London, 1909
Enzyklopädie der Eisenbahnen, Atlas Verlag