Mit der Verstaatlichung der französischen Eisenbahngesellschaften 1937 entstand die SNCF mit fünf Netzregionen (Régions), wobei innerhalb der Region 1 (Est) eine Regionaldirektion für das Gebiet der früheren AL (Elsass-Lothringen) eingerichtet wurde. Das dortige Netz unterschied sich aufgrund der historischen Zugehörigkeit zu Deutschland vom übrigen nicht nur durch die Fahrzeuge und die Signalisation (Rechts- statt Linksverkehr), auch andere Dinge wie die Krankenversorgung und Rentenansprüche des Personals wurden dort anders geregelt.
Die Regionen entsprachen mehr oder weniger den Gebieten der Vorgängergesellschaften der SNCF (siehe Tabelle unten).
Jede Region hatte drei Hauptabteilungen: die Betriebsabteilung, die für die Organisation des Zugverkehrs und die Beziehungen zu den Kunden zuständig war, die Material- und Traktionsabteilung, die für die Wartung und Anschaffung des Rollmaterials zuständig war, sowie die Abteilung Gleis- und Baudienste, die für die Instandhaltung und den Bau von Strecken und Bahnhöfen verantwortlich war.
Die Région Méditerranée (6) wurde erst 1947 durch Zusammenlegung eines Teils der südlichen Bezirke der Regionen 4 und 5 geschaffen.
Nummer | Bezeichnung | Frühere Eisenbahngesellschaft |
1 | Est | Chemins de fer de l'Est (EST) und Chemins de fer d'Alsace et de Lorraine (AL) |
2 | Nord | Chemins de fer du Nord (NORD) |
3 | Ouest | Chemins de fer de l'État (ETAT) |
4 | Sud-Ouest | Chemins de fer de Paris à Orléans et du Midi (PO-Midi) |
5 | Sud-Est | Chemins de fer de Paris à Lyon et à la Méditerranée (PLM) |
6 | Méditerranée | südlicher Teil der Region 5 und südostlicher Teil der Region 4 / ab 1947 |
Die Karte rechts stellt die Regionen schematisch da, wie sie ab 1947 existierten.
Diese stark zentralisierte und auf technischen Funktionen basierende Organisation bestand bis zur Strukturreform im Jahre 1972.