Frankreich und Belgien setzten von Anfang an auf die aus Großbritannien stammende Regelspurweite von 1435 mm. Das war nicht in ganz Europa so, in den Niederlanden wurden beispielsweise die ersten Strecken mit 1945 mm gebaut und erst 1866 auf die Regelspurweite umgespurt. Die Badischen Staatseisenbahnen verwendeten bis 1855 die irische Breitspurweite von 1600 mm und in Spanien ist bis heute die iberische Breitspur mit 1668 mm der Standard.
Frankreich
In Frankreich wurden, mit einer Ausnahme, gleich alle Eisenbahnstrecken in der Regelspurweite von 1435 mm gebaut. Lediglich die 1846 eröffnete Chemin de fer de Paris à Sceaux war in einer Breitspur mit 1750 mm gebaut. Diese Bahn wurde aber nach der Übernahme durch die Paris-Orleans-Bahn (PO) 1891 auf die Normalspurweite umgespurt.
In der Anfangszeit der Eisenbahn entstanden auch sehr viele verschiedene Schmalspurbahnen mit unterschiedlicher Spurweite. Am weitesten verbreitet war aber in Frankreich die Meterspur (1000 mm). Heute gibt es nur noch sehr wenige Meterspurstrecken, so z.B. die Chemins de fer de Provence.
Siehe auch: Schienennetz in Frankreich
Belgien
In Belgien entwickelte sich - neben dem Regelspurnetz - ab 1885 ein ausgeprägtes Klein- oder Nebenbahnnetz in 1000 mm Spurweite. Dieses Schmalspurnetz wurde von der Société nationale des chemins de fer vicinaux (SNCV) betrieben und war zur Blütezeit um 1925 fast so lange wie das Regelspurnetz. Nach der Stilllegung des Netzes im Jahr 1978 verblieben lediglich rund 100 km in Form einer Linie an der Nordseeküste, sowie ein Netz um die Industriestadt Charleroi.
Siehe auch: Schienennetz in Belgien